Paketvolumen sinkt in Deutschland erstmals seit neun Jahren
Paketvolumen in Deutschland erstmals seit neun Jahren rückläufig
- 2022 verzeichnet der globale Paketmarkt erstmals ein einstelliges Wachstum
- In Deutschland wurden 4,2 Milliarden Pakete verschickt und empfangen
- Paketdienstleister in Deutschland melden Rückgang des Paketumsatzes
Früher als sonst haben wir den diesjährigen Parcel Shipping Index publiziert. Die Webseite mit den Daten aus 13 wichtigen Märkten weltweit für das Jahr 2022 ging am 9. August live und enthält die folgenden Inhalte:
- Link zur englischen Pressemeldung
- eBook mit übersichtlicher Darstellung der wichtigsten Erkenntnissen nach Ländern gestaffelt
- interaktive Landkarte mit Kernzahlen
- Video
- Infografik
Der Index zeigt, dass der E-Commerce-Umsatz in Deutschland im Jahr 2022 um acht Prozent auf 89,7 Milliarden US-Dollar zurückgegangen ist und bis 2026 voraussichtlich auf 121,6 Milliarden US-Dollar ansteigen wird. Diese Beobachtung korreliert mit dem Rückgang des Paketvolumens um sieben Prozent im Jahr 2022.
Paketvolumen in Deutschland 2022
Nach einem zweijährigen Wachstum aufgrund der Pandemie stieg das weltweite Paketvolumen im Jahr 2022 nur noch um ein Prozent, was hauptsächlich auf die Lockdowns in China zurückzuführen ist. Das weltweite Paketvolumen erreichte im Jahr 2022 161 Milliarden Pakete. Dies entspricht 5.102 versendeten Paketen pro Sekunde. Der Index zeigt, dass das Paketwachstum in China im Jahr 2022 mit nur zwei Prozent (insgesamt 110,6 Milliarden Pakete) das langsamste in der Geschichte des Index war. Zwischen 2017 und 2022 wuchs das Paketvolumen in China mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 23 Prozent.
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt 4,2 Milliarden Pakete verschickt, empfangen und zurückgesendet - insgesamt 313 Millionen Pakete weniger als im Jahr 2021. Laut aktuellem Index wurden in Deutschland im vergangenen Jahr täglich 11,5 Millionen Pakete verschickt, also rund 133 Pakete pro Sekunde. Das Paketvolumen pro Kopf in Deutschland sank von 54 auf 50 Pakete, mit durchschnittlich 103 Paketen pro Haushalt im Jahr 2022. Dies ist das erste Mal seit 2013, dass Deutschland einen Rückgang des Paketvolumens verzeichnet.
Deutsche Paketdienstleister – Umsätze und Marktanteile
Der deutsche Paketmarkt ist stark konzentriert: Die sechs größten Paketdienstleister machen 99 Prozent des Paketvolumens im Land aus. Das sind DHL (49 Prozent), Hermes (13 Prozent), UPS (12 Prozent) und die restlichen 26 Prozent entfallen auf DPD, GLS, FedEx und andere.
Insgesamt sanken die Umsätze der Paketdienstleister von 25 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 auf 22 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022. Dies ist auf die Stärke des US-Dollars zurückzuführen, der gegenüber den anderen Indexwährungen an Wert gewonnen hat. Die deutschen Paketdienstleister verzeichneten einen Umsatzrückgang in Euro um zwei Prozent von 21,2 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 20,8 Milliarden Euro im Jahr 2022. Alle Paketdienstleister hatten einen Umsatzrückgang zu verzeichnen. Hermes meldete einen Rückgang von 20 Prozent gegenüber 2021, gefolgt von DHL mit einem Minus von 15 Prozent, DPD mit einem Minus von 13 Prozent und FedEx/TNT und GLS mit einem Minus von jeweils sieben Prozent.
Die Daten zeigen, dass deutsche Logistikunternehmen ihr Netzwerk und ihre Kapazitäten durch Übernahmen erweitern. Im März 2023 schloss die Deutsche Post DHL Group die Übernahme der J.F.
Hillebrand Group AG, einem globalen Seefrachtunternehmen, ab, um ihr Zustellnetzwerk zu stärken. Die Paketdienstleister konzentrieren sich auf die Einführung von Technologie- und sauberen Energielösungen, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der Logistikprozesse zu verbessern. Im Mai 2023 kündigte der in Deutschland ansässige Onlinehändler Otto Group den Einsatz von KI-basierten Robotern von Covariant in seinem Logistiknetzwerk an.
Entwicklung des E-Commerce-Markts
Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Jahr 2022 kam es zu einem plötzlichen Rückgang der E-Commerce-Umsätze in Deutschland. Angesichts dieser Entwicklung versuchen deutsche Einzelhandelsunternehmen, ihren Kundenstamm durch E-Commerce zu erweitern und von der großen Zahl der Internetnutzer in Deutschland zu profitieren.
„Der deutsche E-Commerce-Markt verzeichnete Anfang 2022 ein zweistelliges Wachstum, bevor es aufgrund von Faktoren wie der hohen Inflation, dem Beginn des Ukrainekriegs und den Covid-bedingten Lockdowns Chinas einbrach. Deutsche Paketdienstleister zeigten sich jedoch widerstandsfähig und suchten Möglichkeiten, wie sie ihre Netzwerkkapazitäten durch Akquisitionen und dem Einsatz von Technologien zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Nachhaltigkeit innerhalb der Logistikabläufe erweitern konnten“, sagt Burkhard Heihoff, Geschäftsführer von Pitney Bowes Deutschland.
Haupttrends für Deutschland:
- Da 94 Prozent der deutschen Bevölkerung Zugang zum Internet haben, setzen die stationären Unternehmen in Deutschland auf E-Commerce, um ihren Kundenstamm zu erweitern.
- Im Jahr 2022 verzeichnen die E-Commerce-Umsätze einen Rückgang um acht Prozent auf 89,7 Milliarden US-Dollar. Laut Prognose sollen diese bis 2026 auf 121,56 Milliarden US-Dollar ansteigen. Diese Beobachtung korreliert mit dem Rückgang des Paketvolumens um sieben Prozent im Jahr 2022.
- Deutsche Paketdienstleister setzen auf Technologien und saubere Energielösungen, um die Effizienz zu steigern und Emissionen zu reduzieren.
- Die Deutsche Post DHL Group plant die Beschaffung von mehr als 2.000 Elektro-Lieferwagen von Ford Pro bis Ende 2023.
- Im Jahr 2022 kündigte Amazon an, bis Ende des Jahres die ersten 20 Elektro-Lkws in Deutschland einzusetzen.
- Paketdienstleister setzen auf Akquisitionen für den Ausbau ihrer Netzwerkkapazitäten. Im März 2023 schloss die Deutsche Post DHL Group die Übernahme der J.F. Hillebrand Group AG, einem weltweit tätigen Seefrachtunternehmen, ab, um ihr Zustellnetzwerk zu stärken.
In der hier verlinkten Pressemeldung finden Sie Details zu den Umsätzen der Paketdienstleister, dem Paketvolumen nach Paketdienstleister sowie über den Marktanteil der Paketdienstleister.
Kernergebnisse der 13 untersuchten Märkte:
- Das Paketvolumen erreichte im Jahr 2022 161 Milliarden Pakete, was einem Anstieg von einem Prozent gegenüber 159 Milliarden im Jahr 2021 entspricht.
- Pro Sekunde wurden 5102 Pakete verschickt, gegenüber 5052 im Jahr 2021.
- Der Umsatz aus dem Paketversand erreichte 485 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von einem Prozent gegenüber 489 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021.
- Das höchste jährliche Wachstum des Paketvolumens zwischen 2017 und 2022 verzeichnete China mit 23 Prozent, gefolgt von Brasilien mit 20 Prozent.
- Das höchste jährliche Wachstum des Paketumsatzes von 2017 bis 2022 verzeichnete ebenfalls China mit 17 Prozent, gefolgt von den USA mit 13 Prozent und Italien mit zwölf Prozent.
- China bleibt der größte Markt für das Paketvolumen und trägt mit einem ungewöhnlich niedrigen Wachstum von zwei Prozent zum langsamen Volumenwachstum im Jahr 2022 bei.
- Die Vereinigten Staaten bleiben der umsatzstärkste Markt für Paketdienstleister mit 198 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022, was einem Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
- Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Pakete pro Person und dem BIP pro Kopf in den USA, Deutschland, Brasilien und Indien. In China, Japan und Großbritannien hingegen übersteigt die Anzahl der Pakete das BIP. Umgekehrt verhält es sich in Norwegen, Schweden und Australien, wo die Anzahl der Pakete pro Person im Verhältnis zum BIP niedrig ist, was auf eine relativ geringe Durchdringung des E-Commerce hindeutet.
Und hier noch einmal der Verweis auf die Webseite auf der Sie detaillierte Einblicke nach Regionen finden.